Mein erster Monat in München fängt schon hektisch an. Ich kriege schon Anfang des Monats mein Zimmer in dem Studentenwohnheim und ziehe sofort ein. Und bevor ich mich an den Öffnungszeiten der Läden hier gewöhne, mein Zimmer putze, die Umzugskisten auspacke und meine Mitbewohnern kennenlerne, gings gleich mit der ersten Woche an der Hochschule los.
Ich bin irgendwie nicht für große Städte geboren. Ich muss mich bestimmt dreimal verlaufen haben, bevor ich wusste wo die U-Bahn Haltestelle ist. Dann geht‘s damit los zu lernen, wie sie überhaupt fahren.
Überall hängen Grafiken und Pläne des Verkehrs, die dafür entworfen sind, dass alle Menschen – alt, jung, fremd, Studenten, Handwerker usw. – sie verstehen und das tun sie auch... Und ja, ich auch! Trotzdem verfahre ich mich ein paar Mal, bis ich es hinkriege, ausschließlich ohne die Pläne, an der Hochschule pünktlich anzukommen.
In dem großen Foyer der Hochschule sammeln sich die Studenten des ersten Jahres. Wir grüßen uns gegenseitig und warten bis jemand uns endlich wahrnimmt. Man denkt, dass die ganze Hochschule über unseren ersten Tag Bescheid weiß, das stimmt aber nicht. Denn zwei Studenten – von einem anderen Jahrgang anscheinend – kommen auf mich zu und einer fragt mich interessiert: „Wer seid ihr?“ Ich meinte: „Wir fangen hier dieses Jahr an.“ Er dreht sich zu seinem Kumpel und fragt überrascht: „Ist es schon ein Jahr um? Boah! Das fühlt sich wie ein paar Wochen an!“
Aber zum Glück wissen die Professor*Innen und alle Mitarbeiter schon Bescheid. Eine Stimme sagt: „Es geht los! Bitte alle in das große Kino.“ Und in wenigen Minuten sitzen wir alle in hinteren Sitzplätzen im großen Kino.
Nach einem netten, humorvollen Einleitungsgespräch von der Moderatorin, die auch Professorin ist, kommen die Professor*Innen von allen Lehrstühle und Abteilungen und stellen sich vor und gratulieren uns für die Annahme des Studiums. Die Professor*Innen sind fast so viele wie die Studenten und sind alle erfahren. Man kennt sie alle mit Namen zwar nicht unbedingt, aber man hat deren Werk auf jeden Fall auf der großen Leinwand schon mal gesehen.
Ich habe nie in meinem Leben so viel und gerne geklatscht. Nach langen Vorstellung-Stunden und Gratulation kommt die Einführung durch das Haus der HFF-München, wo wir alle wichtigen Räumlichkeiten und Bereiche kennenlernen. Schnittplätze, Maschinenraum, Tonmischung, Studios, Colorgrading und vieles mehr. Irgendwann habe ich meinen Kopf ausgeschaltet und mit großem offenem Mund durch das Haus gelaufen.
Der Tag endete mit einer Einladung zum Umtrunk durch alle Professor*Innen. Wir haben es auch verdient, da wir in zwei Tagen schon eine Filmübung drehen müssen.
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