Viele Universitäten oder Fachhochschulen in Deutschland bieten sogenannte Vorbereitungskurse – kurz Vorkurse genannt – an. Ziel der Vorkurse ist es, dir beim Übergang von der Schule oder Sprachschule zur Universität zu helfen, bestehende Wissenslücken zu schließen - und zwar bereits vor dem Studienbeginn. Dabei haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihr neues Studienfach kennenzulernen. Außerdem trifft man dann schon einmal die künftigen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Vorkurse finden meist kurz vor Beginn des Semesters statt. Und das Beste: Meist sind die Vorkurse für Studienanfänger umsonst.
Einmal ist es interessant erste Eindrücke an der Universität zu sammeln. Bei den Vorkursen wird in Form von Vorlesungen oder Tutorien Schulstoff noch einmal kompakt aufgefrischt. Das, was man grundsätzlich wissen sollte, wird ergänzt. Der gesamte Grundlagenstoff wird trainiert, so dass man fit ist für den Studienbeginn. Oft bieten die entsprechenden Fachschaften auch ein Rahmenprogramm, um den Einstieg zu erleichtern. So lernst du deine zukünftigen Kommilitonen und deine neue Heimatstadt auch schon privat kennen.
Gerade die Mathe-Kenntnisse sind für Studienanfänger in naturwissenschaftlichen Fächern essentiell. Die Mathe-Kenntnisse aus der Schule reichen da oft nicht aus. Je nach Studienfach werden Kurse mit unterschiedlichen Inhalten und Niveaus angeboten.
Wenn man Informatik studieren möchte, hat man entweder schon ein paar Programmier-Vorkenntnisse oder auch nicht. Auf jeden Fall sollte man diese in einem Vorkurs erweitern. Es gibt Unis, die einen Vorkurs in Informatik, oft in Zusammenarbeit mit den Fachschaften anbieten. Ganz grob geht es dabei um Programmierprinzipien, die für alle Programmiersprachen gelten: Variablen, Verzweigungen, Arrays, Schleifen, Methoden, Objektorientierung. Diese werden am Beispiel einer Programmiersprache, z.B. Java, geübt.
Vorkurse sind in aller Regel ein freiwilliges Angebot der Uni oder der FH, um dir den Studienstart zu erleichtern. Das kannst du annehmen, musst es aber nicht. Vielleicht hast du vor deinem Studienbeginn ja schon ein Studienkolleg besucht und dich so auf den Stand eines deutschen Abiturienten gebracht.
Als ausländische/r Student/in wirst du in der Regel in einem Studienkolleg auf dein Studium in Deutschland vorbereitet – und das sowohl sprachlich als auch fachlich. Manche Unis bieten zusätzlich noch spezielle Sprachkurse an. Wenn du kein Studienkolleg besuchen musstest oder dich noch nicht 100%ig fit fühlst, ist sicher ein sprachlicher und ein fachlicher Vorkurs keine verlorene Investition.