Ende Januar haben wir unser Research Project abgegeben und dann fing auch schon das zweite Semester mit neuen Kursen an: „History of Political Thought“ und „Introduction to Political Research“. Beides sind nicht meine Steckenpferde, aber ich finde es gut, dass wir nun mehr in die Tiefe gehen und zum Beispiel darüber erfahren, welche Gedanken sich Philosophen vor Jahrtausenden über den besten Staat, die Ordnung von Gesellschaft und die Natur des Menschen gemacht haben. Außerdem habe ich einen weiteren Kurs des „Instituts für Interdisciplinäre Studien“ belegt.
Durch die momentane Situation haben wir auch ein anderes Prüfungsformat: Statt vier Klausuren haben wir jetzt jede Woche zwei Tests und eine weitere Aufgabe die abgegeben wird. Persönlich finde ich das System gut, da man dadurch regelmäßig lernen muss und das Wissen von einer Woche abgerufen wird. Trotzdem ist es ein merkwürdiges Gefühl, sich die aufgenommenen Vorlesungen vom letzten Jahr anzusehen, mit allen Studierenden in einem Hörsaal, den man selbst noch nie von innen gesehen hat. Zum Glück haben wir auch live online Seminare, in denen wir über die Inhalte sprechen.
Zugleich engagiere ich mich grade intensiver bei der Studentenvereinigung „Machiavelli“. Gemeinsam mit anderen Studierenden habe ich ein halbes Jahr lang eine Expertendiskussion organisiert zum Thema „Corona-Impfstoff: der Zusammenhang zwischen Globalisierung und sozialer Ungleichheit“. Die Diskussion hat nun endlich (online) stattgefunden und es war sehr interessant, die verschiedenen Perspektiven zu hören, zum Beispiel zur Frage, wie eine weltweite, gerechtere Verteilung des Impfstoffes aussehen könnte und welche Verantwortung „reiche“ Länder haben. Des Weiteren habe ich einen weiteren Artikel für die Studentenzeitschrift „De Derde Dinsdag“ verfasst. Das Recherchieren zu einem selbst gewählten Thema macht mir Spaß und es ist eine gute Möglichkeit, mich niedrigschwellig dem Bereich Journalismus anzunähern.
Außerdem habe ich Kontakt aufgenommen zu der Initiative „CatCallsofAmsterdam“. Diese setzt sich gegen sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ein und ich hoffe, mich dort bald mehr engagieren zu können. Mein Niederländisch-Kurs hat auch vor einigen Wochen begonnen. Insgesamt fünf Stunden pro Woche lerne ich mit anderen Menschen und mithilfe einer sehr engagierten Lehrerin Vokabeln, korrekte Aussprache und auch über die Kultur der Niederlande.
Das Highlight des Monats darf natürlich nicht vorenthalten werde: In Amsterdam sind in der letzten Woche (wie auch in anderen Teilen) viele Flüsse, Seen und sogar die Kanäle zugefroren! Die Gemeinde hatte schon in den Tagen davor erlassen, dass die Schleusen geschlossen werden und keine Boote und Schiffe mehr fahren dürfen. Schlittschuhlaufen hat hier einen hohen Stellenwert! Es war wunderschön, dieses Ereignis mitzuerleben, da auf jedem noch so kleinen Wasserfleck Menschen rumgeschlittert sind. Was ein schönes Bild!
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